Tempelwald

Bienen im Wald

Bienen im WaldJahrtausendelang haben Honigbienen auch im Wald gelebt, die Waldbienenhaltung (Zeidlerei) war bis zum 18. Jahrhundert sogar ein anerkannter Berufsstand. Mit der intensivierten forstlichen Nutzung Bienen-02wurden die Honigbienen aus dem Wald verdrängt, und in den modernen Reinbeständen finden sie auch keine Nahrung mehr. Dort, wo die Wälder aber aufgelichtet und zu Mischwäldern umgebaut werden, wie bei uns im Tempelwald, erhält die Honigbiene eine neue Chance. Bienen fördern durch ihre Bestäubungstätigkeit artenreiche Pflanzengesellschaften im Wald, und selbst sterbende und tote Bienen erfüllen noch eine wichtige Funktion als Nahrung für Waldameisen und andere nützliche Insektenvertilger. Seit Sommer 2012 stellen wir dem Berliner Imker Christoph Maassen aufgelichtete Flächen im Wald zur Verfügung, um dort Bienenkästen aufzustellen. Schon nach wenigen Monaten war offensichtlich: Der Wald – frei von Insektiziden, Herbiziden und Düngemitteln – bekommt den Bienen gut, sie entwickeln sich prächtig. Auch Pollen von Waldblumen und Heidekraut, von Laubbäumen, wie Eberesche, Robinie, Linde, Esskastanie und Hasel, wurden so fleißig gesammelt, dass eigener Honig aus dem Tempelwald geschleudert werden kann: Die „Busendorfer Biene“ – benannt nach der Flur „Busendorfer Heide“ –  ein frischer, naturbelassener Blütenhonig aus dem Wald, der besonders lecker schmeckt. Zu erhalten im 325 bzw. 500 Gramm-Glas auf Anfrage – solange der Vorrat reicht.

Das bezugsfertige Wildbienenhotel

Das bezugsfertige Wildbienenhotel mit
vielgestaltiger Innenausstattung

Im Tempelwald sollen sich aber auch wilde Bienen und Hummeln wohlfühlen. Wer weiß schon, dass es allein in Deutschland 560 Arten von Wildbienen gibt? Sie sind die Vorfahren unserer Honigbienen. Im Gegensatz zu den Honigbienen bilden sie aber keine dauerhaften Völker, sondern sie leben allein („solitär“) oder bilden kleine „Sommerstaaten“, die nicht überwintern. Sie leisten trotzdem in der Natur und auch in unseren Gärten eine gewaltige Arbeit als Blütenbestäuber und Schädlingsbekämpfer.

Zufrieden mit dem Werk: Die Forstgruppe der Werkgemeinschaft für Berlin-Barndenburg und der Waldbesitzer Karl Tempel (rechts).

Zufrieden mit dem Werk: Die Forstgruppe der
Werkgemeinschaft für Berlin-Brandenburg
und der Waldbesitzer Karl Tempel (rechts).

Mit einem „Wildbienenhotel“ haben wir schon 2012 für für diese Arten eine wertvolle Nisthilfe geschaffen; damit sich möglichst viele Arten darin wohfühlen, werden den „Hotelgästen“ die verschiedensten natürlichen Materialien, wie Holz, Lehm, Steine und Pflanzenstängel, angeboten. Die Bohrlöcher im Holz haben unterschiedliche Durchmesser, um den Bedürfnissen der verschiedenen Arten Rechnung zu tragen. Das „Hotel“ steht an einem besonnten Waldweg und ist zum Schutz vor Regen mit Holzplanken überdacht. Der Bau des Wildbienenhotels mit Hilfe der „Werkgemeinschaft Berlin-Brandenburg“ wurde von der Stiftung Unternehmen Wald und Bronchicum gefördert. Als weitere Nisthilfe für Wildbienen haben wir auf Waldumbau-Flächen drei „Bienenhäuser“ der Firma Neudorff an Bäumen angebracht (siehe auch Kampagnen/Medien).

10.10.2022 Karl Tempel