Tempelwald

Waldrandgestaltung/Fledermäuse

Waldrandgestaltung

Foto Sebastian Koerner

Foto Sebastian Koerner

Der „Siebenbrüderweg“, der zwischen Borkwalde und Fichtenwalde unsere Flächen durchquert (siehe Lageplan), erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei Wanderern, Joggern und Radfahrern. Auf einem ca. 800 Meter langen Abschnitt entlang des Weges haben wir den Kiefernbestand aufgelichtet und mit Unterstützung durch die Stiftung Unternehmen Wald eine „ökologische Waldrandgestaltung“ durchgeführt. Jetzt kommt mehr Licht auf den Waldboden am Wegesrand, was Blindschleiche, Waldeidechse und verschiedenen Käfer- und Schreckenarten gut gefällt. Mit Vogelkirsche, Buche, Esskastanie, Baumhasel, Robinie und verschiedenen Sträuchern wurde die Pflanzenvielfalt erhöht, was sich auch positiv auf die angrenzenden Kiefernbestände auswirkt und die Attraktivität des Wanderweges erhöht. Meisen und Kleiber sind in die entlang des Waldrandes angebrachten Nistkästen eingezogen, auch Eichelhäher und Schwarzspecht sind des öfteren anzutreffen. Und des Nachts streift ab und an ein Wolf vom benachbarten Lehniner Rudel entlang des Weges.

Mit rund 300 jungen Laubbäumen haben die Borkwalder*innen beim „Einheitsbuddeln“ am 03. Oktober 2019 den Kiefernwald weiter „umgebaut“, so dass dort am Weg ein Mischwald entsteht, der für die Artenvielfalt sehr vorteilhaft ist.

Hier wird ein Fledermauskasten angebracht

Hier wird ein Fledermauskasten angebracht

Sonnige Stellen an Waldrändern und Waldwegen sind auch für Fledermäuse wichtige Lebensräume. Alle 22 Fledermausarten in Mitteleuropa sind in ihrem Bestand gefährdet. Windkraftanlagen (WKA) sind leider auch zu einer tödlichen Falle für Fledermäuse geworden. 260 000 Fledermäuse (heute bis zu 400.000), davon zwei Drittel wandernde Fledermausarten, werden jährlich in Deutschland durch WKA getötet (u.a. Leipniz-Institut für Wildtierforschung, 2015). Da sie unverzichtbare Helfer gegen die Massenvermehrung von Schadinsekten sind, schaffen wir im Tempelwald auch Quartiere für Fledermäuse, wo sie im Sommer ihre Jungen großziehen können. Drei Fledermausarten konnten im Tempelwald bereits nachgewiesen werden: Zwergfledermaus, Fransenfledermaus und der Große Abendsegler.

Fledermaushöhlen im Tempelwald

Fledermaushöhlen sind ein willkommenes Quartier für die Jungenaufzucht im Sommer

Eine typische Baumfledermaus ist der Gr. Abendsegler (er wird bis zu 8 cm groß), der viele Schadinsekten bei seiner nächtlichen Jagd über den Baumwipfeln vertilgt

Eine typische Baumfledermaus ist der Große Abendsegler (er wird bis zu 8 cm groß), der viele Schadinsekten bei seiner nächtlichen Jagd über den Baumwipfeln vertilgt

16.12.2020 Karl Tempel